05.04.2010

Milzbrand bei Heroinkonsumenten

Nachricht: Das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert aktuell über Milzbrandfälle (Anthrax) bei i.v.-Drogenkonsumenten. Mitte März wurde eine zweite Milzbrand-Infektion im Raum Aachen registriert. Bereits im Dezember starb ein Mann in Aachen nach dem Konsum verseuchter Drogen, aus Großbritannien werden 33 Fälle mit 12 Todesopfern gemeldet (Stand 01.04.).

Die Ansteckung erfolgt über Milzbrandsporen-haltige Drogen, die jeweils injiziert, in einem Fall offenbar auch geschnupft wurden. Der Befall der pulverförmigen Rauschmittel kann nicht erkannt werden. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist so gut wie ausgeschlossen, so dass für Allgemeinbevölkerung und medizinisches Personal keine Ansteckungsgefahr besteht.


Erhöhte Aufmerksamkeit ist jedoch bei Medizinern gefordert, wenn Sie Risikopatienten mit verdächtigen Symptomen behandeln (Hautmilzbrand nach i.v.-Injektion -> leicht zu verwechseln mit Abszess; Lungen- oder Darmmilzbrand nach Schnupfen von Sporen). Über das klinische Bild informiert das RKI in einer letzte Woche herausgegebenen Info-Schrift [Info des RKI vom 30.3.] sowie einer Meldung im www [RKI-Meldung vom 31.03.]. Verdacht und Erkrankung sind meldepflichtig gemäß Infektionsschutzgesetz [IfSG]. Anthrax kann bei frühzeitigem Therapiebeginn erfolgreich antibiotisch behandelt, ein Ausbruch der Krankheit nach Kontakt ebenfalls durch Antibiotika verhindert werden.

Weitere Infos: RKI-Merkblatt Milzbrand

Bild: Hautmilzbrand (Quelle: Wikipedia)

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