20.03.2011

Risiko

Lexikon: Der Begriff Risiko fällt fast immer wenn es um natürliche oder technische Gefahren geht. Allerdings wird er meist unscharf oder falsch verwendet. KatMedBevSchtz erklärt was Risiko wirklich ist und wie Risiko eingeschätzt werden kann.

Risiko ist definiert als Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert mit dem potentiellen Schadensausmaß für einen bestimmten Schadensfall.

Risiko = Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadenspotential

Zu beachten ist, dass das Gesamtrisiko für ein Objekt oder einen Vorgang sich jeweils aus der Summe der Risiken für alle denkbaren Schadensszenarien zusammensetzt und in seiner Gesamtheit kaum genau zu erfassen ist. Daher beschränkt man sich meist auf die Analyse einiger weniger, besonders bedeutsamer Szenarien.

Zur grafischen Veranschaulichung werden die Faktoren Wahrscheinlichkeit und Schadenspotential häufig in ein Raster eingetragen (s. Abbildung). Je weiter rechts und je weiter oben das Ergebnis im Raster zum Liegen kommt um so größer ist das Risiko.

Als Beispiel sei hier die aktuelle Diskussion rund um den Atomausstieg angeführt: Wenn statt auf Kernenergie auf fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung zurück gegriffen werden soll, tritt deren Risiko (Verstärkung klimawandelbedingter Naturkatastrophen mit sehr hoher Eintrittswahrscheinlichkeit aber geringer Schadensschwere) an die Stelle des Atomkraft-Risikos (Super-GAU mit unvorstellbarem Schadensausmaß aber extrem geringer Eintrittswahrscheinlichkeit). Aus dieser Betrachtung ergibt sich, dass die Risiken beider Technologien durchaus gleichwertig sein können.


Risikomatrix mit willkürlich eingetragenen Risiken von Atomkraft und Nutzung fossiler Energieträger

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1 Kommentar:

  1. Patrick Husmann: Es scheint als hätte die FMEA auch in den K-Schutz einzuggehalten ;) (...) Ich finde nur das anstatt wie hier aufgeführt Nohl (zweidiminsional) eher eine FMEA (dreidiminsional) gepasst hätte. Auch die Darstellung der Tabelle (auch wenn sie unwirkürlich ist) ist nicht wirklich hilfreich weil auch hier S*E gilt.
    KatMedBevSchtz: ‎@Patrick: Das mit FMEA würde mich interessieren. Was steckt denn da dahinter?
    Patrick Husmann: Grundsätzlich wie bei Nohl eine Art der Riskio- bzw. Gefahrenbeurteilung. Allerdings wird hier in der Regel mit Risikoprioritätszahl gearbeitet, die aus den Faktoren Auftrittswahrscheinlichkeit, Entdeckungswahrscheinlichkeit sowie Bedeutung besteht (=A*B*C). Insgesamt ist die FMEA also deutlich tiefer als eine Riskobeurteilung nach Nohl. Bei Wiki findet man einen ordentlichen Überblick zur FMEA ansonsten gerne auch an anderer Stelle mehr.

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