Forschung: Während der Rettungsarbeiten nach dem Terroranschlag am 11. September 2001 in New York (9/11) waren die Einsatzkräfte großer Staubbelastung ausgesetzt. Dies führte zu einer deutlichen Einschränkung der exspiratorischen Lungenfunktion (FEV1) nach einem Jahr. In einer Folgeuntersuchung konnte nun gezeigt werden, dass sich die FEV1-Werte der betroffenen Retter in den folgenden sechs Jahren nicht verbessert haben (NEJM 362 (2010) 1263 - 1272).
Untersucht wurde die exspiratorische Einsekundenkapazität (FEV1) [Wikipedia], ein Maß für bronchiale Obstruktion wie sie im Asthmaanfall oder bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) nach chronischer Bronchitis oder Lungenemphysem auftritt.
Fast 13.000 Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter wurden für diese Arbeit nachuntersucht, was mehr als 90 % der eingesetzten Kräfte entspricht. Nach einem Jahr war die FEV1 bei nicht-rauchendem Rettungsdienstpersonal um im Mittel 267 ml geringer als vor 9/11, bei den stärker Staub-exponierten Feuerwehrleuten sogar um 439 ml.
Sechs Jahre später hatten sich diese Werte weiter verschlechtert. Rettungsdienstkräfte büßten insgesamt 504 ml an Einsekundenkapazität ein, Feuerwehrpersonal dagegen 592 ml.
Die Ergebnisse zeigen, dass mangelnder Eigenschutz gegen vermeintlich wenig gefährliche Noxen wie Staub zu einer dauerhaften Gesundheitsschädigung der Einsatzkräfte führen kann. Die Organisationen im Bevölkerungsschutz sollten Strategien und Schutzmaßnahmen im Umgang mit Staubbelastung im Einsatz überprüfen und im Einsatz konsequent umsetzen.
Originalartikel auf englisch (kostenfrei): http://content.nejm.org/cgi/content/full/362/14/1263
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