12.04.2011

Neue Argumente für klimawandelbedingte Wetterextreme

Naturkatastrophen: Der Klimawandel kann kaum mehr bestritten werden. Dagegen gab es bisher weniger belastbare Daten, die auch damit zusammenhängende Wetterextreme belegen können. Zwei Originalarbeiten und ein Kommentar in der Zeitschrift Nature liefern Hinweise für klimawandelbedingte Niederschlagsspitzen.

Der Herbst 2000 war der nasseste seit Beginn der britischen Wetteraufzeichnungen in 1766. Weitreichende Überflutungen waren die Folge, und die Schäden gingen in die Millionen. Erstmals kann nun eine Arbeitsgruppe belastbare Daten liefern, dass diese speziellen Ereignisse im Jahr 2000 durch den globalen Klimawandel mit bedingt wurden.

Pardeep Pall und Mitarbeiter erstellten mehrere Tausend Wettermodelle des fraglichen Zeitraums und rechneten dabei schrittweise die menschgemachten Klimaveränderungen heraus. Dabei zeigte sich, dass in 9 von 10 Rechenmodellen die Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Überflutungen um 20 % gesteigert wurde, in zweidrittel der Modelle sogar um 90 % [2].

In einer zweiten Arbeit von Seung-Ki Min und Mitarbeitern konnte mittels eines Vergleichs von Rechnermodellen und tatsächlichen Wetterbeobachtungen über die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinweg ebenfalls gezeigt werden, dass die Freisetzung von Treibhausgasen zu der Intensivierung extremer Niederschlagsereignisse beigetragen hat. Zudem scheint die Zunahme solcher Ereignisse in den gängigen Computermodellen noch unterschätzt zu werden [3].

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- Neues Wissenschaftsblatt zm Klimawandel: Nature Climate Change (04.04.2011)
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Quellen / weitere Informationen:
[1] Increased flood risk linked to global warming: Likelihood of extreme rainfall may have been doubled by rising greenhouse-gas levels. Nature 470 (2011) 316. (englisch, frei zugänglich)
[2] Anthropogenic greenhouse gas contribution to flood risk in England and Wales in autumn 2000. Nature 470 (2011) 382–385. (kostenpflichtig, Zusammenfassung frei)
[3] Human contribution to more-intense precipitation extremes. Nature 470 (2011) 378–381. (kostenpflichtig, Zusammenfassung frei)

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