02.01.2010

Studentische Ausbildung in Katastrophenmedizin in Regensburg

Aus- und Fortbildung: Kurse in Katastrophenmedizin sind trotz offizieller Empfehlung heute kaum Bestandteil der Medizinerausbildung. Ein entsprechendes Mustercurriculum von BBK, Schutzkommission und DGKM ist an der Universität Regensburg umgesetzt. Ich möchte über das Regensburger Seminar berichten.

Für die katastrophenmedizinische Studentenausbildung wurde im Jahr 2006 vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), der Schutzkommision beim Bundesminister des Innern und der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) ein Konzept zur studentischen Ausbildung in Katastrophenmedizin erstellt und im Oktober 2007 an alle Universitäten mit der Bitte um Umsetzung versandt. Kernstück des Konzepts ist ein Mustercurriculum.

Seit dem Sommersemester 2009 hat die Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Regensburg ein Seminar nach dem Mustercurriculum eingeführt. Neben zahlreichen Theorievorträgen (siehe den aktuellen Semesterplan kann auf der Webseite des Universitätsklinikums Regensburg) nahmen die Studierenden an einer Reihe von Praxisteilen teil. In zwei Echtzeit-Planspielen übten die Teilnehmer die präklinische Versorgung von zehn bzw. 25 Verletzten (Bild 1).

Zusammen mit der ABC-Komponente der Feuerwehr Pentling im Landkreis Regensburg wurde die Dekontamination von Fahrzeugen geübt. Hierzu schlüpften die Studentinnen und Studenten sogar selbst in entsprechende Schutzanzüge (Bild 2).

Vierundzwanzig Studenten nahmen am Seminar teil, 13 haben bis zum Ende durchgehalten und nach bestandener Prüfung den Schein bekommen. Mittlerweile läuft der zweite Durchgang des Seminars. Das Seminar wurde auf eine laufzeit von zwei Semestern ausgedehnt um die Inhalte zu entzerren. So wurden weitere Themen angeboten (z.B. Katastrophenpharmazie). Allerdings konnten die hohen Teilnehmerzahlen des ersten Seminars nicht wieder erreicht werden.

Die Organisation eines solchen Seminars ist relativ aufwändig, es kommt aber bei den Studierenden sehr gut an. Die Teilnehmer sind motiviert und engagiert; die Evaluationsergebnisse sind durchweg gut bis sehr gut. Vor allem die praktischen Seminarteile werden überdurchschnittlich gut beurteilt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen