06.04.2011

Innovationspreis für Wasserrucksack PAUL

Naturkatastrophen: Kommt nach Katastrophen die Versorgung mit sauberem Trinkwasser zum Erliegen drohen Infektionsausbrüche. An der Universität Kassel wurde eine tragbare, einfach bedienbare Filteranlage entwickelt, die nun mit dem Innovationspreis "Deutschland, Land der Ideen" prämiert wurde.

Seit dem verheerenden Erdbeben in Haiti wird die Insel von einer Cholera-Epidemie heimgesucht. Die Ursache ist v.a. der Mangel an sauberem Trinkwasser. Prinzipiell ist eine Impfung gegen Cholera möglich, aber im Krisenfall logistisch schwierig. Auch hilft diese naturgemäß nicht gegen Shigellen, Amöben, Lamblien etc.

Der Wasserrucksack PAUL (Portable Aqua Unit for Livesaving) ist eine Entwicklung des Fachbereichs Siedlungswasserwirtschaft an der Universität Kassel und ermöglicht auf einfachste Weise die Entkeimung kontaminierten Wassers. PAUL hat einen Membranfilter (Lebensdauer ≈ 10 Jahre) mit ca. 10 m² Filterfläche. Bei der Porenweite von ≈ 40 Nanometer (0,04 μm) werden Bakterien und Parasiten weitestgehend herausgefiltert.

PAUL muss lediglich mit Wasser gefüllt werden und produziert dann ohne Wartung über Monate etwa 1200 l Trinkwasser pro Tag - genug für 200 Menschen. Der Wasserrucksack muss lediglich in einem täglichen bis wöchentlichen Turnus in einem simplen Vorgang ausgespült werden.

Schwachstellen hat PAUL lediglich bei der Filterung von Toxinen (Schwermetalle, Chemikalien etc.) und wohl auch bei Viren.

Die Entwickler von PAUL wurden daher mit dem Innovationspreis "365 Orte im Land der Ideen" ausgezeichnet. Die Preisverrleihung fand am 23. März 2011 statt.

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Quellen / weitere Informationen:
- Fachbereich Siedlungswasserwirtschaft, Universität Kassel
- Land der Ideen: PAUL - trinkbares Wasser bei Katastrophen

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