Forschung: In Frauen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) besteht ein Zusammenhang zwischen Ihrer Erkrankung und Bestandteilen eines bestimmten Östrogen-Signalübertragungswegs. Das berichten Kerry Ressler und Kollegen in der Zeitschrift Nature (Nature 2011 (470), 492–497).
Die Arbeitsgruppe konnte nach weisen, dass die Blutspiegel des Proteins PACAP (pituitary adenylate cyclase-activating polypeptide) bei Frauen signifikant mit der Schwere der PTSD-Symptome [Lexikon] korrelieren. Ferner konnte gezeigt werden, dass bestimmte genetische Varianten im Bereich von PACAP und seinem Rezeptor PAC1 für die Entwicklung eines posttraumatischen Belastungssyndroms prädisponieren. Bei Männern waren diese Beziehungen nicht nachweisbar.
PACAP ist ein Eiweißstoff aus der Hypophyse, der schon länger mit Verhaltens- und Hormonreaktionen auf emotionalen Stress in Verbindung gebracht wurde. PACAP und sein Rezeptor PAC1 spielen eine Rolle in der Östrogen-Signalübertragung, was erklärt, dass diese Effekte nur bei Frauen gefunden wurden.
Zukünftig könnten diese Erkenntnisse zur Entwicklung von PTSD-Bluttests oder neuen Medikamenten zur Vorbeugung oder behandlung von PTSD [Lexikon] beitragen.
Quelle:
Nature 2011 (470), 492–497 (englisch, Abstract kostenfrei, Volltext kostenpflichtig)
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18.03.2011
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