27.08.2010

Hygiene-Empfehlungen bei Influenza

B-Gefahren: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen bei Kontakt mit Influenza-Patienten überarbeitet. Nicht eingegangen wird hier jedoch auf die wichtige Frage welche Mund-Nasen-Maske im Rahmen der persönlichen Schutzausrüstung verwendet werden sollte.

Egal ob Pandemie-Situation oder saisonale Grippe: Der Schutz der Einsatzkräfte und anderer Patienten vor Ansteckung mit Influenza-Viren ist die wohl wichtigste Prämisse beim Umgang mit Influenza-Patienten. Das RKI hat nun seine Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen bei Influenza(verdacht) überarbeitet. Hier Auszüge zur präklinischen Versorgung:

"Patiententransport außerhalb des Krankenhauses:
- Vor Beginn des Transportes wird das aufnehmende Krankenhaus über die Einweisung des Patienten und über seine Verdachtsdiagnose / Erkrankung informiert. Die Isolierung des aufzunehmenden Patienten kann dort vorbereitet und der Schutz anderer Patienten eingeleitet werden.
- Falls es der Gesundheitszustand des Patienten zulässt, sollte er mit einem Mund-Nasen-Schutz versorgt werden.
- Unmittelbar nach Transport ist eine Wischdesinfektion sämtlicher zugänglicher Patientenkontaktflächen mit einem Desinfektionsmittel mit nachgewiesener Wirksamkeit für das Wirkungsspektrum „begrenzt viruzid“ durchzuführen.
- Nach Ablegen der Schutzkleidung ist eine Händedesinfektion durchzuführen"

Eine regelmäßig diskutierte Frage ist die welche Art von Gesichtsmaske die richtige ist. Hierauf gibt die o.g. Empfehlung keine Antwort und verweist statt dessen auf den Beschluss 609 des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe zur Arbeitssicherheit bei nicht impfpräventabler Influenza (Stämme für die kein Impfstoff zur Verfügung steht). Hier wird für das Personal eine tätigkeitsbezogene Abstufung der Maskenklasse empfohlen (FFP1 bei allgemeinem Patientenkontakt bis FFP3 für Maßnahmen die Husten provozieren können, z.B. Intubation oder Absaugen). Die meisten Ausführungen chirurgischen Mund-Nase-Schutzes seien nicht ausreichend.

Die Wirksamkeit solcher partikelfilternder Feinsatubmasken ist aber entscheidend vom richtigen Umgang abhängig. Wer nicht in der Handhabung und der Dichtigkeitsprüfung solcher Masken geübt ist wird selten einen hinreichenden Schutz erreichen und damit nicht von einer Feinsatubmaske profitieren. Dies mag ein Grund sein, warum das US-amerikanische Centers for Disease Control and Prevention (CDC) lediglich das tragen von OP-Masken für das medizinische Personal empfiehlt (siehe hier).

Damit bleibt die Frage offen, welche Masken für den Schutz des Personals beim nächsten Influenza-Pandemiefall bevorratet werden sollten.

1 Kommentar:

  1. Hallo,

    man sollte die Zielrichtung des Beschlusses 609 nicht vergessen. Dies sind Krankhäuser, Arztpraxen und vergleichbare Einrichtungen. Rettungdienst und Co sind andere Bereich. Außerdem habe ich noch keine FFP1 oder FFP2 Maske gefunden, die eine Hersteller für den Schutz vor Viren zulässt. Die GUV-R/BGR 190 ist zu dem Thema sehr interessant zu lesen (S 72).
    "Biologische Arbeitsstoffe, die der Risikogruppe 3 zugeordnet sind,
    erfordern eine solches der Klasse FFP3."

    Ein Influenza-Pandemie-Erreger ist per Definition der RG 3 zugeordnet. Bei der saisonalen Influenza sieht das anderes aus (RG 2).

    Was ein Mund-Nasen-Schutz und was Atemschutz ist habe ich in diesem Artikel mal zusammengefasst:
    http://www.abc-gefahren.de/blog/2010/02/10/ist-op-mund-nasenschutz-ein-atemschutz/


    Gruß
    André

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