B-Gefahren: Mücken in Deutschland können das Sindbis-Virus übertragen. Im vergangenen Sommer wurde der Erreger erstmals in Mücken in Baden-Württemberg nachgewiesen, die ihn von Vögeln auf den Menschen übertragen können. Dort löst er grippeartige Beschwerden mit Hautausschlag und häufig lang anhaltenden Gelenkschmerzen aus. Eine spezifische Therapie gibt es nicht.
Die Erkrankung ist bereits seit längerem im skandinavischen Raum als Ockelbo-, Pogosta- oder Karelisches Fieber bekannt. Etwa alle sieben Jahre werden Ausbrüche dieser viralen Infektion beobachtet, und zwar vorwiegend von Ende Juli bis Anfang Oktober. Etwa 2 % aller Finnen tragen Antikörper gegen das Virus. Todesfälle waren aufgrund dieser Infektion bisher nicht zu verzeichnen. In Deutschland wurde bisher keine Infektion beim Menschen laborchemisch nachgewiesen.
Die Verbreitung des Sindbis-Virus erfolgt vermutlich überwiegend über Zugvögel. Mücken sorgen dann für eine Übertragung von Vogel zu Vogel und auch auf den Menschen. Das Virus kann von einer Reihe von Mückenarten übertragen werden, in Deutschland wurde es in Culex und Anopheles Mücken detektiert.
Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts ist es möglich, dass die Viren bereits seit Jahren in Deutschland zirkulieren, Infektionen aber aufgrund des unspezifischen Krankheitsbilds bisher nicht als solche aufgefallen sind. Da keine kausale Therapie möglich ist besteht die Behandlung vorwiegend in der Gabe von Schmerzmitteln. Es wird die Durchführung von allgemeinen Abwehrmaßnahmen gegen Mücken empfohlen: Schutz vor Stichen sowie die Reduktion von möglichen Brutstätten von Mücken (offene Wasseransammlungen wie Regentonnen, Pfützen in Dachrinnen etc.) im Bereich von Wohnstätten.
Quelle: Epidemiologisches Bulletin
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